Gneis – Der falsche Granit

Beim Kauf von Stein erhalten Sie nicht immer das, was als Name angeführt wird. So wird Gneis auch oft als Granit verkauft. Zum großen Unterschied dieser beiden Gesteine kommen wir noch im späteren Verlauf dieses Artikels. Es schadet jedenfalls nicht, sich über die verschiedenen Natursteine zu informieren, damit es im Nachhinein nicht zum bösen Erwachen kommt, wenn der verlegte Steinboden nicht die aufgrund der Bezeichnung erwarteten Eigenschaften aufweist.

Gneis – Was ist Gneis? Wie entsteht dieser Naturstein und woher kommt er?

Gneis gehört zu den metamorphen Natursteinen und zählt zu den ältesten Gesteinsarten. Die Entstehung des Umwandlungsgesteins geschieht unter der Voraussetzung von hohem Umgebungsdruck und hoher Temperatur, wobei das Ausgangsmaterial von vielen Gesteinsschichten überlagert wird. Beispielsweise bei Gebirgsbildungen oder tektonischen Plattenverschiebungen. Gneis setzt sich aus mehreren verschiedenen Mineralen, wie Feldspäte, Quarze und Glimmermineralen, zusammen. Je nach Ausgangsmaterial und je nachdem, wie intensiv die Druckverhältnisse und Temperaturen bei der Entstehung des Gesteins waren, findet man eine unterschiedliche Zusammensetzung im Gestein vor. Diese lässt sich insbesondere an den verschiedenen Farbtönen gut erkennen. Gneis findet man weltweit. Vor allem in alten Kontinentalkernen, den sogenannten Kratonen. Dort entdeckt man heutzutage immer wieder durch Erosion freigelegte, große Vorkommen des Gesteins.


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Gneis - Unterscheidung in Orthogneise und Paragneise

Bei Gneis unterscheidet man zwischen 3 Arten, wobei diese Differenzierung auf den Ausgangsgesteinen basiert.
• Orthogneise: „Feldspat, Quarz und Glimmer, die Drei vergess ich nimmer…“ Wir alle können uns wohl an diesen Spruch aus dem Geografieunterricht erinnern. Diese Eselsbrücke beschreibt die Zusammensetzung von Orthogneisen. Sehr oft haben diese mehrere Umwandlungsphasen durchgemacht und sind aus bereits vorhandenen Gneisen entstanden.
In Ihrem Gefüge können Orthogneise sowohl fein- als auch grobkörnig sein.
• Paragneise: Diese Gneisart entsteht im Gegensatz zu den Orthogneisen aus der Umwandlung von Sedimentgesteinen. So finden sich in den Schichten Sandsteine, Grauwacken, Arkosen und Tonschiefer wieder.
• Zusätzlich zu Orthogneisen und Paragneisen gibt es noch den Migmatit: Er ist eine Art Übergangsgestein von metamorphen Gneisen zu magmatischem Tiefengestein.
Aus technischer Sicht sind die drei genannten Arten minimal zu unterscheiden, sie lassen sich insbesondere am Aussehen erkennen. So sind Orthogneise und Migmatite meist bunt, Paragneise in der Regel grau.

Unterschied Gneis und Granit

Wie oben bereits angekündigt, kommen wir nun zu einem wichtigen Unterschied, wenn es um Gesteinsarten geht. Der Unterschied zwischen Gneis und Granit. Granit ist zwar auch ein Tiefengestein, ist jedoch magmatischen Ursprungs. Diese Gesteinsart entsteht, wenn flüssige Gesteinsschmelze erstarrt und durch Abtragung von darüber liegenden Gesteinsschichten mit der Zeit an die Oberfläche gelangt. Für die Anwendung als Baumaterial beziehungsweise als Gestaltungselement in Innenbereichen und Außenbereichen ist folgendes relevant: Gneise können mehr Wasser aufnehmen und haben höhere Biegezugwerte, sie sind daher robuster als Granite.

Gneis – Beliebtes Baumaterial

Aufgrund seiner Beschaffenheit wird Gneis gerne zur Gestaltung von Innenbereichen und Außenbereichen verwendet. Durch seine hohe Dichte ist der Stein sehr widerstandsfähig, abriebfest und frostbeständig. Da Gneise eine besonders griffige Oberfläche haben und daher eine Anti-Rutsch-Eigenschaft besitzen, werden die Natursteinplatten gerne für Terrassenböden verwendet. Auch optisch sind Gneise aufgrund ihrer farblichen Zusammensetzungen ein wahrer Hingucker. Auch bei Mauern wird das Gestein gerne verwendet. Mauern aus Gneis sind wahre Unikate und kommen bei der Gartengestaltung dank der vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten oft zum Einsatz.

Struktur und Oberfläche

Aufgrund der Entstehungsart von Gneis, zeigt die Oberfläche des Natursteins eine wunderschöne Marmorierung auf. Wobei die farblichen Unterschiede sowohl linear als auch flächenhaft-schiefrig verlaufen können. Aufgrund seiner vielfältigen Erscheinungsart kommt Gneis sowohl bei eleganten als auch bei rustikalen Gestaltungselementen zum Einsatz. Die Oberfläche von Gneis ist ursprünglich rau. Gerade im Gartenbereich wird diese Eigenschaft sehr geschätzt und somit belassen. Es entsteht dadurch ein rustikaler Touch. Für die Anwendung in Innenbereichen wird die Oberfläche des Natursteins gerne geschliffen und poliert. Die Bodenplatte erhält so einen matten Glanz.

Gneis – Seine Eigenschaften

Hohe Abriebfestigkeit


Lineare bzw. flächenhaft-schiefrige Marmorierung


Polierfähig

Frostbeständig


Robust


Gute Spaltfähigkeit

Gneis für Außenbereiche

Sowohl für Terrassen, Fußwege oder Mauerbauten ist Gneis eine optimale Wahl. Schon seit Jahrhunderten wird der Naturstein in diesen Bereichen verwendet und verbaut. Lassen Sie sich von unseren bisher realisierten Projekten inspirieren! Bei Fragen stehen Ihnen unsere Experten jederzeit gerne zur Verfügung!

Gneis für den Innenbereich

In Innenbereichen sorgt Gneis dank seiner Facettenvielfalt für eine belebende Atmosphäre. Von robust bis hin zu elegant – den Gestaltungsmöglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Dank unserer langjährigen Erfahrung in der Innenausstattung können wir Sie gerne zu allen möglichen Ausstattungsvarianten beraten! Lassen Sie sich von uns inspirieren!

Gneis – Farbtöne

Die Farbtöne von Gneis sind variabel. So findet man das Gestein in Rosa, Grau, Braun aber auch in Schwarz-Weiß vor. Hierbei handelt es sich um die Grundfarbe, die – je nachdem, wie der Stein entstanden ist – mit hellen oder dunklen Marmorierungen durchzogen ist.

Fazit

Aufgrund seiner Eigenschaften eignet sich Gneis optimal für: Terrassenböden, Gartenwege, Mauerwerke, Bodenplatten, und vieles mehr. Dank seiner Optik ist Gneis ein wahrer Hingucker und zählt zu den beliebtesten Baumaterialien. Holen Sie sich Inspiration in unserem Schauraum in Hollabrunn oder Wien! Wir beraten Sie gerne!

Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 8:00 - 12:00 Uhr und 13:00 - 18:00 Uhr | Samstag: 8:00 bis 12:00 Uhr

 

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